Studien bestätigen, dass viele Faktoren am Arbeitsplatz unsere Gesundheit beeinflussen. Unsichere Arbeitsumgebungen, sitzende Jobs und sogar sich wiederholende Bewegungen können chronische Erkrankungen, Verletzungen und sogar den Tod auslösen. Aber eine neue Studie von den Universitäten Harvard und Stanford sagt nun, dass Stress die schwerwiegendste Gefahr am Arbeitsplatz ist.
Hier sind sechs Wege, wie Stress am Arbeitsplatz unsere Gesundheit und Lebensqualität beeinflusst…
1. Arbeits- und Geldstress
Die oben genannte Studie, welche in einem gemeinsamen Projekt von der Stanford University und der Harvard Business School ausgeführt wurde, untersuchte die Auswirkungen von Stress auf die menschliche Lebenserwartung.
Die Ergebnisse zeigten zum Beispiel, dass der Hauptfaktor für Stress am Arbeitsplatz Geld ist. Daher ist es keine Überraschung, dass Arbeiter, die besser bezahlte Jobs hatten, durchschnittlich auch gesünder waren und eine höhere Lebenserwartung hatten.
2. Stress und Instabilität am Arbeitsplatz
Man könnte argumentieren, dass Geld und Karrierestabilität Hand in Hand gehen, und die Wissenschaftler aus Stanford und Harvard stimmen zu. Nachdem die Experten die Daten der Studie über Arbeitsplätze, genannt General Social Survey and the American Community, analysiert hatten, fanden sie eine direkte Korrelation zwischen Instabilität am Arbeitsplatz und Stress.
Die Studie legte zum Beispiel offen, dass die Bedingungen am Arbeitsplatz zu Stress verdammt waren, wenn Unregelmäßigkeiten die Stabilität des Arbeitsplatzes infrage stellten. Auf der Liste der Stressfaktoren am Arbeitsplatz hatten die Möglichkeit entlassen zu werden oder reduzierte Arbeitszeiten zu erhalten einen sehr hohen Stellenwert.
3. Krankenversicherungs- und Karrierestress
Der Studie zufolge gab es neben drohender Entlassung einen weiteren überraschenden Stressfaktor –die vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellte Krankenversicherung. Wenn es um verminderte Lebenserwartung durch den Arbeitsplatz geht, wurde der Gesundheitsversorgung hohe Wichtigkeit zugeschrieben.
Tatsächlich besagt die Studie, dass „Krankenversicherungen Teil eines gesünderen psychosozialen Arbeitsumfelds sind… und deshalb ernsthaft als Teil einer umfangreichen Strategie zur Verringerung von gesundheitlichen Ungleichheiten in Betracht gezogen werden sollten.“
4. Arbeiter- vs. Büroangestelltenstress
Vielleicht ist es keine weltbewegende Nachricht, dass Büroangestellte länger leben als Arbeiter, aber wenn man bedenkt, dass Büroangestellte im Sitzen arbeiten – also einen Arbeitsstil haben, der häufig mit Übergewicht und chronischen Erkrankungen (z.B. Diabetes) in Verbindung gebracht wird, sollte es vielleicht verwundern.
Versicherungsstatistische Daten aus der Harvard-Stanford Studie bestätigen jedoch, dass Arbeiter mit hohem Einkommen (was zufällig Büroangestellte sind) länger Leben als Arbeiter mit geringem Einkommen.
5. Bildung und Arbeitsstress
Wir alle wissen, dass eine toxische Umgebung schlecht für die Gesundheit ist, vor allem, wenn man am Arbeitsplatz mit Stress bombardiert wird. Aber hätten Sie gedacht, dass Stress am Arbeitsplatz vom Bildungsgrad, den Sie als Angestellter mitbringen, abhängt?
Studien zufolge ließ der Stress am Arbeitsplatz mit steigender Bildung nach. Zum Beispiel wurden 10 Prozent der Todesfälle von gut gebildeten Angestellten durch Stress am Arbeitsplatz verursacht – demgegenüber wurden bei weniger Gebildeten 19 Prozent der Todesfälle von Arbeitsstress ausgelöst.
6. Frauen und Stress am Arbeitsplatz
Wenn es um Rasse und Geschlecht geht, zeigte die Harvard-Stanford Studie, dass die Lebenserwartung von kaukasischen Männern und Frauen am wenigsten durch Stress am Arbeitsplatz beeinträchtigt wird.
Als die Effekte von Stress auf die Lebenserwartung jedoch nach Geschlecht aufgeteilt wurden, zeigten die Untersuchungen, dass bei weißen Frauen mit Universitätsabschluss mehr negative Effekte durch Stress am Arbeitsplatz zu beobachten waren, als bei lateinamerikanischen Frauen mit Universitätsabschluss.