Eine Laktoseintoleranz erfahren Menschen, die Laktose (oder Zucker aus Milchprodukten) aufgrund eines Mangels an Laktase (einem im Dünndarm produzierten Enzym) nicht verdauen können. Ohne genügend Laktase ist der Körper nicht in der Lage, Laktose in Glukose zu zerlegen, die zur Energiegewinnung in den Blutkreislauf aufgenommen wird.
Obwohl sie nicht gefährlich ist, kann eine Laktoseintoleranz beim Verzehr von Milchprodukten unangenehm sein. Die einzige Möglichkeit, die Beschwerden zu vermeiden, besteht darin, laktosehaltige Nahrungsmittel und Getränke zu vermeiden oder Präparate zur Verdauung von Laktase einzunehmen. Um festzustellen, ob du laktoseintolerant bist oder nicht, lese mehr über häufige Symptome und verfügbare Tests, die helfen können, eine Diagnose zu erstellen…
1. Bauchschmerzen
Eines der häufigsten Symptome einer Laktoseintoleranz sind Bauchschmerzen. Die meisten Menschen gehen bei Magenkrämpfen oder Bauchschmerzen davon aus, dass dies höchstwahrscheinlich auf etwas zurückzuführen ist, das sie gegessen haben. Vor allem Menschen mit Laktoseintoleranz leiden unter diesen Schmerzen, weil ihr Körper die Laktose nicht abbauen kann.
„Kohlenhydrate, wie Laktose, können von den Zellen, die den Dickdarm überziehen, nicht aufgenommen werden. Jedoch können sie von den natürlich vorkommenden Bakterien, die dort leben und als Mikroflora bekannt sind, umgewandelt und abgebaut werden“, schreibt Healthline. Bei der Umwandlung von Laktose werden Wasserstoff-, Methan- und Kohlendioxidgase freigesetzt, was Magenschmerzen und -krämpfe verursacht.
2. Blähbauch
Die meisten von uns hatten irgendwann in ihrem Leben schon einmal Blähungen und es ist definitiv keine schöne Sache. Kleidung fühlt sich enger an, Sitzen kann unbequem sein und man fühlt sich einfach rundum unwohl. Blähungen sind leider eine weitere Nebenwirkung von Laktoseintoleranz. Sie entstehen, wenn Wasser und Gase im Dickdarm zunehmen, was wiederum zu einer Dehnung führt (im Grunde strecken sich nur die Darmwände nach außen). Stelle dir dazu den Darm als einen Ballon vor!
Das Ausmaß der Blähungen hängt nicht davon ab, wie viel Laktose man zu sich nimmt. Selbst wenn man nur wenig Milchprodukte zu sich genommen hat, kann man an einem Blähbauch leiden. Dies hängt von der Empfindlichkeit ab. Außerdem kann dieses Symptom wiederum andere Symptome auf unserer Liste, wie Übelkeit und Erbrechen, verursachen.
3. Durchfall
Es ist nicht gerade angenehm über Durchfall zu sprechen, doch für jemanden mit Laktoseintoleranz ist es bittere Realität. Healthline definiert Durchfall als „erhöhte Stuhlhäufigkeit, -liquidität oder -volumen“. Des Weiteren stellt die Quelle fest, dass dies der Fall ist, wenn jemand innerhalb von 24 Stunden mehr als 200 g Stuhlgang abgibt.
Durchfall tritt auf, wenn das Wasser im Dickdarm zunimmt, weshalb der Stuhlgang auch so viel Flüssigkeit enthält. „Die Mikroflora wandelt im Dickdarm Laktose zu kurzkettigen Fettsäuren und Gasen um. Die meisten, aber nicht alle, dieser Säuren werden wieder in den Dickdarm aufgenommen. Die übrig gebliebenen Säuren und Laktose erhöhen die Wassermenge, die der Körper in den Dickdarm abgibt“, erklärt Healthline. Zusätzlich stellt die Quelle fest, dass der Körper eine vergleichbare Menge von drei bis vier Gläser Milch zu sich genommen haben muss, damit Durchfall auftritt.
4. Peinliche Gase
Blähungen oder übermäßige Luft können ziemlich peinlich sein und es zu unterdrücken führt nur zu ernsthaften Beschwerden. Doch leider ist es ein häufiges Symptom von Laktoseintoleranz. „Die Umwandlung von Laktose im Dickdarm erhöht die Produktion der Gase Wasserstoff, Methan und Kohlendioxid“, schreibt Healthline.
Menschen mit Laktoseintoleranz haben eine Mikroflora in ihrem Dickdarm, die Laktose sehr gut zu Säuren und Gasen umwandeln kann, was zu unangenehmen Blähungen führt. Das Ausmaß der Blähungen ist von Person zu Person unterschiedlich, zumal auch die Mikroflora jeder Person unterschiedlich ist. Das alles hängt von der Effizienz der Mikroflora sowie von der Geschwindigkeit der Wiederaufnahme der Gase durch den Dickdarm ab.
5. Übelkeit und Erbrechen
Wie bereits erwähnt, können Blähungen zu Übelkeit und sogar zum Erbrechen führen. Deshalb werden sie als Symptome von Laktoseintoleranz aufgeführt. Healthy Women zufolge, kann sich jemand mit Laktoseintoleranz zwischen 30 Minuten und 2 Stunden nach dem Verzehr von Milchprodukten krank fühlen.
6. Gluckern im Bauch
Nichts ist peinlicher als ein knurrender Magen. Man kann einige Blicke damit auf sich ziehen, die meisten kennen das, wenn man hungrig ist. Doch wenn man laktoseintolerant ist, dann liegt das eher daran, dass der Darm (der wahrscheinlich bereits mit Gasen und Wasser gefüllt ist) versucht, die Laktose abzubauen, schreibt Healthy Women dazu.
7. Verstopfung
Während die meisten Menschen mit Laktoseintoleranz an Durchfall leiden, gibt es wiederum einige, die mit Verstopfung zu tun haben. Laut Healthline ist Verstopfung durch „harten, seltenen Stuhlgang, dem Gefühl von unvollständigem Stuhlgang, Magenbeschwerden, Blähungen und übermäßiger Anstrengung beim Stuhlgang“ gekennzeichnet. Obwohl es normalerweise nicht mit Laktoseintoleranz in Verbindung gebracht wird, zählt es dennoch zu den Symptomen.
Verstopfung tritt auf, „weil Bakterien im Dickdarm unverdaute Laktose umwandeln und so Methangase produzieren“, meint Healthline. Dies verlangsamt den Verdauungsprozess, einschließlich der Zeit, die es dauert, bis Nahrung durch den Darm gelangt, was zu Verstopfung führt.
8. Sie sind kein Säugling
Sie haben es vielleicht noch nicht bemerkt, aber es gibt verschiedene Arten von Laktoseintoleranz. Manche kommen damit auf die Welt, andere entwickeln sie als Erwachsene, wieder andere entwickeln sie aufgrund einer Schädigung des Dünndarms. Laut Reader’s Digest ist es äußerst selten, dass jemand überhaupt ohne Laktase geboren wird.
Das National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases sagt, dass die meisten Fälle von Laktoseintoleranz nach dem zweiten Lebensjahr auftreten, während die U.S. National Library of Medicine darauf hinweist, dass Laktoseintoleranz gar nicht so ungewöhnlich ist. Die Quelle gibt an, dass etwa 30 Millionen Erwachsene in den USA bis zum Alter von 20 Jahren eine Laktoseintoleranz entwickeln werden.
9. Du bist von bestimmter ethnischer Zugehörigkeit
Bestimmte Menschengruppen sind anfälliger für eine Laktoseintoleranz als andere. Während wir alle als Kind einmal mit Laktase über die Muttermilch ernährt wurden, begannen die Menschen, laut einem Artikel in der New York Times, erst vor etwa 5.000 Jahren als Erwachsene, Laktose zu verdauen. Alles begann mit Viehzüchtern in Nordeuropa, die dies zum Überleben nutzten. „Obwohl sich die Genetik, die Laktase im Körper erst ermöglicht, in großen Teilen der kaukasischen und ostafrikanischen Bevölkerung ausgebreitet hat, weisen ostasiatische, südasiatische und andere afrikanische Bevölkerungsgruppen eine viel höhere Inzidenz von Erwachsenen mit Symptomen von Laktoseintoleranz auf“, schreibt Readers Digest.
Falls du unter diesen Symptomen leidest, dann leidest du möglicherweise an Laktoseintoleranz. Allerdings muss dein Arzt mithilfe von Untersuchungen erst eine Diagnose stellen, bevor du tatsächlich als laktoseintolerant bezeichnet werden kannst.
10. Laktosetoleranztest
Ein Laktosetoleranztest wird durchgeführt, um zu sehen, wie der Körper auf hohe Mengen an Laktose reagiert. Dabei muss eine laktosehaltige Flüssigkeit getrunken werden. „Zwei Stunden nach dem Trinken der Flüssigkeit werden Bluttests durchgeführt, um die Menge an Glukose im Blutkreislauf zu messen“, erklärt die Mayo Clinic. Sollten die Werte nicht ansteigen, bedeutet dies, dass der Körper das Laktosegetränk nicht richtig verdaut und aufnimmt.
11. Wasserstoff-Atemtest (H2-Atemtest)
Ein Wasserstoff-Atemtest ist der beste und einfachste Weg, um festzustellen, ob eine Person laktoseintolerant ist oder nicht. Wenn der Test durchgeführt wird, dürfen in der Nacht zuvor keine Speisen oder Getränke zu sich genommen werden, um die Ergebnisse des nächsten Tages nicht zu verfälschen. Damit der Arzt testen kann, wie viel Wasserstoff im Körper vorhanden ist, muss man in „einen ballonähnlichen Beutel“ atmen, schreibt NHS.
Anschließend wird eine Laktoselösung getrunken und in den folgenden Stunden alle 15 Minuten der Atem getestet, um zu sehen, ob sich der Wasserstoffgehalt erhöht hat. Falls dies der Fall ist, bedeutet das, dass man laktoseintolerant ist. „Das liegt daran, dass Laktoseintoleranz dazu führen kann, dass die Bakterien im Dickdarm mehr Wasserstoff als normal produzieren“, begründet NHS.
12. Säuretest im Stuhlgang
Der Mayo Clinic zufolge, ist dieser Test nicht so üblich und wird meistens nur bei Erwachsene oder Kindern durchgeführt, die sich den anderen Tests nicht unterziehen können. Bei diesem Test untersucht das medizinisches Fachpersonal die Menge an Milchsäure und anderen Säuren in der Stuhlprobe. Falls diese erhöht sind, liegt eine Laktoseintoleranz vor.