Haben Sie schon mal das Gemüsefach Ihres Kühlschranks geöffnet, nur um ein paar schlaffe, leblose Pflanzen herauszuziehen? Oder schlimmer noch… was auch immer Sie da einmal kühlen wollten, ist gar nicht mehr wiederzuerkennen?
Wir alle haben das schon erlebt und eine traurige Tatsache ist, dass jeder durchschnittliche Haushalt jährlich fast 82 kg Essen pro Nase wegwirft – das bedeutet, dass ein deutlicher Anteil der gesamten deutschen Lebensmittelversorgung im Müll landet. Ganz zu schweigen von dem gewaltigen Müllberg mit all seinen logistischen Konsequenzen. Vom Geld ganz zu schweigen, das hier im wahrsten Sinne des Wortes weggeschmissen wird. Aber bevor Sie nun Schuldgefühle entwickeln, sollten Sie sich lieber mit den nachfolgenden Tipps daran machen, von nun an keinen Teil zur Verschwendung mehr zu leisten…
1. Kartoffeln
Auch wenn Sie strapazierfähig aussehen, so vertragen Kartoffeln extreme Umgebungen eher schlecht. Sie sind lichtempfindlich und schätzen auch Hitze und Kälte nicht sonderlich. Oft genug findet man daher auf der Suche nach den kleinen Knollen ganze Kartoffelpflanzen vor – ein lästiges Problem, speziell für Menschen, die Kartoffeln nur ca. einmal die Woche essen.
Um Kartoffeln am Sprießen oder Schlechtwerden zu hindern, sollten Sie sie an einem dunklen, nicht zu warmen oder kalten Ort verwahren. Außerdem lagern viele Leute Zwiebeln und Kartoffeln gemeinsam, was ein großer Fehler ist. Auch wenn beide Pflanzen es gerne dunkel haben, so produzieren sie jeweils Gase und Feuchtigkeit, die die andere Pflanze schneller verderben lässt.
2. Eier
Die meisten Kühlschränke haben praktische kleine Eierbecher oder Lagerboxen in der Tür und auch wenn diese sich scheinbar perfekt zur Aufbewahrung eignen, so verkürzen sie doch die Haltbarkeitsdauer der Eier.
Eier sollten im unteren Teil des Kühlschranks gelagert werden, wo es am kühlsten ist und sie am wenigsten Licht abbekommen (es gibt einen Grund, warum sie in Schachteln verkauft werden). Die Eier in der Tür zu lagern, setzt sie Temperaturschwankungen aus, die den wertvollen Nährstoffen schaden können.
3. Vollkorn oder alternative Mehlsorten
Während raffiniertes weißes Mehl sich gut in der Speisekammer aufbewahren lässt, sollte man das bei Vollkorn und anderen Sorten wie Dinkel, Kokosnuss, Hirse oder Roggen nicht versuchen. Die größten Feinde dieser Mehlarten sind Hitze, Feuchtigkeit und Luft und können das schönste Mehl schnell in den Müll befördern.
Backen und Kochen mit alternativen Mehlen kann teuer sein. Achten Sie daher darauf, Ihr Geld nicht schlicht und einfach wegzuwerfen und lagern Sie diese empfindlichen Sorten in luftdichten Behältern im Eisschrank. Sollte dort kein Platz sein, ist der Kühlschrank die nächstbeste Option. Verdorbenes Mehl erkennen Sie an einem modrigen, öligen Geruch.
4. Tomaten
Falls Sie einer der Menschen sind, die Tomaten im Kühlschrank aufbewahren, da Sie meinen, so blieben sie länger frisch, dann sollten Sie wissen, dass Sie sie damit in Wirklichkeit ruinieren. Kalte Temperaturen zerstören nämlich den Geschmack der Tomaten und hindern sie daran, vollends zu reifen.
Ein Sprichwort besagt, dass „noch nie eine Tomate schmeckte, die in einem Eisfach steckte“. Empfohlen wird, Tomaten bei Zimmertemperatur so lange aufzubewahren, bis sie vollkommen gereift sind. Außerdem sollte man sie nicht seitlich lagern, um Druckstellen und damit einhergehenden Schimmel zu vermeiden.
5. Kräuter
Kräuter sind nicht leicht vor dem Verderben zu bewahren, besonders, wenn man weit mehr kauft, als man unmittelbar braucht. Sie frisch zu halten, hängt vor allem von der jeweiligen Sorte ab,
Kräuter wie Schnittlauch, Minze, Oregano, Dill, Salbei und Thymian können im Kühlschrank in versiegelten Plastiktüten mit einem ganz leicht angefeuchteten Papiertuch gelagert werden. Basilikum, Petersilie und Koriander stellt man am besten aufrecht in ein Glas mit etwas Wasser. Wickeln Sie die Blätter leicht in Plastikfolie oder eine Plastiktüte und halten Sie sie aus dem Wasser – ansonsten werden sie braun.
6. Beeren
Nichts nervt mehr, als einen Behälter vermeintlich frischer Beeren zu öffnen, um anschließend matschige, verschimmelte Früchte in der Hand zu halten. Vor allem, da Beeren – abhängig von der Jahreszeit – meistens alles andere als billig sind.
Die beste Möglichkeit sie vor dem Verderben zu bewahren, ist, den Behälter nach dem Kauf nach beschädigten Beeren zu durchsuchen und diese wegzuwerfen (oder zu essen). Dann platzieren Sie die Früchte ungewaschen in einem flachen Behälter und verschließen ihn mit Folie oder einem Deckel. Waschen sollten Sie die Beeren erst kurz vor dem Essen, da Feuchtigkeit den Verfall beschleunigt.
7. Knoblauch
Knoblauch ist ein wenig haltbarer als die meisten anderen Pflanzen, doch abhängig davon, wie oft Sie ihn benötigen, kann es auch hier vorkommen, dass Sie die Knollen eines Tages entweder verkümmert oder gesprossen vorfinden.
Knoblauch sollte an einem kühlen, dunklen Ort mit guter Belüftung gelagert werden und damit ist nicht der Kühlschrank gemeint, denn die Feuchtigkeit darin unterstützt das Wachstum von Schimmel. Anstatt dessen verwahren Sie Knoblauch besser in einer Netztasche in der Speise oder einem Schrank, oder kaufen sich gleich einen hübschen kleinen Knoblauchkrug. Dieser bietet eine dunkle, trockene Umgebung und hat Löcher für die Ventilation. Außerdem macht er sich in der Küche optisch meist sehr gut.
8. Öle
Öle, besonders die gesunden wie Avocado- oder Olivenöle, können sehr teuer sein und sind gleichzeitig leicht verderblich. Daher sollten Kochöle sorgfältig verstaut werden, um das Geld nicht gleich direkt wieder in den Ausguss kippen zu müssen. Bereits beim Kauf muss darauf geachtet werden, dass das Öl in einer dunklen Flasche verkauft wird (und nicht in einer durchsichtigen). Denn Öle sind lichtempfindlich und dunkles Glas schützt dabei.
Öl von Avocado, Leinsamen und Nüssen sollten im Kühlschrank verstaut werden, um das Fett nicht ranzig werden zu lassen. Oliven- und Kokosnussöle steckt man am besten in einen kühlen, dunklen Küchenschrank, da sie im Kühlschrank zum Kondensieren neigen, was den Geschmack durch das Wasser verändern und potentiell ruinieren kann.
9. Nüsse
Eine weitere oftmals teuere Anschaffung sind Nüsse. Sie enthalten viele natürliche Fette, was gut für das Herz ist, aber eher schlecht, was Lagerung und Langlebigkeit angeht.
Die Öle in den Nüssen können nämlich relativ schnell ranzig werden und den Geschmack bitter und generell unangenehm werden lassen. Um das zu vermeiden und das Leben Ihrer Lieblingsnüsse zu verlängern, verwahren Sie sie am besten in luftdichten Behältern im Kühlschrank. Die kalte Temperatur ist essentiell, um die Fettsäuren am Verderben zu hindern und die Haltbarkeit der Nüsse zu garantieren.
10. Spargel
Spargel ist in puncto Lagerung eine der anspruchsvolleren Gemüsesorten und viele Menschen fragen sich, was sie nach dem Kauf damit tun sollen. Generell muss gesagt werden, dass Spargel, der nicht sofort zubereitet wird, „sauber, kühl und abgedeckt“ verwahrt werden sollte.
Schneiden Sie die Spargelstiele auf etwa einen Zentimeter Durchmesser zu und waschen Sie sie mehrmals in lauwarmem Wasser. Danach abtrocknen, in Plastikfolie wickeln und für ultimative Frische ein feuchtes Papiertuch um die Stielenden wickeln und den Spargel aufrecht in ein Glas mit ca. drei Zentimeter Wasser stellen.
11. Ingwer
Ingwer ist eine weitere dieser Zutaten, von denen Sie unter Umständen viel mehr kaufen, als Sie kurzfristig benötigen. Der beste Weg, nichts wegwerfen zu müssen, ist daher nur genau so viel zu kaufen, wie man wirklich braucht. Auch wenn Ingwerknollen im Geschäft oftmals groß sind, so ist es normalerweise kein Problem, sich kleinere Stücke geben zu lassen.
Abgesehen davon gibt es aber auch ein paar Lagerungstipps, die das Leben der Knollen deutlich verlängern. Verwahren Sie Ihren Ingwer ungeschält in einer Plastiktüte im Kühlschrank oder noch besser im Eisfach. Wann immer Sie ein wenig davon brauchen, schälen Sie nur genau so viel wie nötig und reiben die Pflanze dann direkt auf das Essen. Ingwer einzufrieren streckt die Haltbarkeit und er lässt sich dadurch obendrein viel leichter abschaben.
12. Salat
Unzählig sind die Salatblätter, die bereits im Gemüsefach ein tragisches Ende gefunden haben. Manchmal scheint es sogar so, als ob der gestern erst gekaufte Salatkopf sich im Laufe einer einzigen Nacht in einen Haufen grünen Schleim verwandelt hat. All das kann jedoch mit etwas Aufmerksamkeit vermieden werden.
Feuchtigkeit beschleunigt das Welken der Blätter und daher trocknet man den Salat nach dem Waschen auch am besten vollkommen ab und verstaut ihn dann in einer verschlossenen Plastiktüte zwischen zwei TROCKENEN Papiertüchern. Das klingt nach Arbeit, doch es macht meist den Unterschied zwischen einem knackigen, frischen Kopfsalat und dem direkten Weg Ihres Geldes in den Abfalleimer.