Neben dem „Dreckigen Dutzend” – einer Liste mit den zwölf Agrarprodukten, die am meisten Pestizide aufweisen – präsentiert die Environmental Working Group (oder EWG) jährlich auch eine Auflistung der 15 gesündesten oder pestizidärmsten Gemüse- und Fruchtsorten.
Wenn Sie selten oder nie Bio-Lebensmittel kaufen, sollten Sie laut Experten so gut es geht auf Nahrung mit Pestiziden verzichten, da diese in Verbindung mit Gesundheitsproblemen wie Hormonstörungen, Hirnvergiftung und sogar Krebs gebracht werden. In diesem Fall halten Sie sich am besten an die folgenden 15 gesunden Gewächse …
1. Avocado
Avocados stehen stolz an erster und damit gesündester Stelle der gesündesten 15 Agrarprodukte. Das liegt vor allem daran, dass die Baumfrucht (nein, es ist kein Gemüse) aus Zentralamerika mit ihrer ledernen Haut am wenigsten Pestizide aufnimmt.
„Alligator-Birne“ – wie die Frucht auch genannt wird, beschreibt deutlich die Widerstandsfähigkeit der Schale und auch den Grund, warum Avocados so resistent gegenüber Spritzmitteln sind. Freunde von Guacamole können sich also darüber freuen, dass gerade mal ein Prozent aller Avocados im Supermarkt Spuren von Pestiziden enthalten.
2. Mais
Untersuchungen der EWG haben ergeben, dass hartnäckige Pestizide sich oftmals auch durch Waschen oder Schälen nicht beseitigen lassen. Nicht so bei Mais.
Daher finden sich im Lieblingsgemüse des Sommers auch kaum giftige Chemikalien. Auch wenn es immer empfehlenswert ist, sich nach Ökoware umzusehen, so ist selbst herkömmlicher Mais aus dem Supermarkt normalerweise fast unbelastet.
3. Ananas
Ananas-Fans können aufatmen und sich ausgiebig mit ihrer Lieblingsfrucht eindecken. Auf Platz drei der pestizidärmsten Produkte steht das süße Gewächs, da weniger als ein Prozent der Testpflanzen Pestizidspuren aufwiesen.
Forscher der EWG machen dafür hauptsächlich die dicke äußere Schale verantwortlich, die die Frucht vor dem Absorbieren von Giftstoffen schützt.
4. Kohl
Als Spinatfreund leiden Sie vielleicht unter der Tatsache, dass Ihr geliebtes Gemüse zum Dreckigen Dutzend der EWG zählt. Vielleicht finden Sie aber in Kohl eine würdige Alternative für Salate und Pfannengerichte – vor allem, da dieser kaum Pestizide enthält.
Mehr als 80 Prozent aller Testexemplare hatten keine oder kaum Chemikalien vorzuweisen und davon kein einziger Kohl mehr als fünf verschiedene Pestizide auf einmal
5. Gefrorene Kichererbsen
Während gefrorene Zuckererbsen zu den „bösen“ Lebensmitteln der EWG zählen, sind gefrorene Kichererbsen laut der Organisation eines der gesündesten Gemüse. In circa 80 Prozent aller getesteten Pflanzen kamen nur niedrige Mengen an Pestiziden vor und kein Exemplar besaß mehr als fünf verschiedene Giftstoffe.
Als Alternative zu Zuckererbsen und Paprika (beide Teil der Dreckigen Dutzend) sind Kichererbsen daher durchaus zu empfehlen. Abgesehen davon lassen sich Erbsen auch ganz einfach im eigenen Garten anpflanzen, wo sie mit hoher Wahrscheinlichkeit ohne Pestizide gedeihen.
6. Zwiebeln
Wenn Sie beim Zwiebelschneiden weinen, dann sicherlich nicht aufgrund der Pestizide – es sind nämlich so gut wie keine drin. Das liegt zum einen daran, dass Zwiebelschalen dick genug sind, um Giftstoffe nicht ins Innere der Knolle zu lassen, zum anderen aber vor allem daran, dass Zwiebeln sehr viel weniger stark gespritzt werden müssen als andere Nutzpflanzen.
Denn generell besitzen Zwiebeln aufgrund ihres starken, stechenden Geruchs bereits genügend Abwehrkräfte, um Schädlinge fernzuhalten. Um dieses natürliche Immunsystem aufrechtzuerhalten, kaufen Sie Zwiebeln am besten in einer Tüte und lagern sie an einem kühlen, trockenen Ort.
7. Spargel
Spargel – wie Zwiebeln – neigt dazu sehr deutlich weniger Pestizide zu benötigen als andere Agrarprodukte und gilt damit grundsätzlich auch als sehr gesund. Der Test ergab leichte Belastungen bei circa 90 Prozent aller Exemplare und keines davon enthielt mehr als fünf verschiedene Giftstoffe.
Spargel lässt sich relativ leicht anbauen und benötigt nur wenig Schutz vor Schädlingen sowie kaum Aufwand und Pflege, um größere Mengen der grünen Speere wachsen zu lassen.
8. Mangos
Süß, süßer, Mango! Liebhaber exotischer Früchte können bei Mangos offensichtlich getrost zugreifen, denn insgesamt nicht einmal zehn Prozent aller getesteten Stücke wiesen Spuren von Pestiziden auf.
Auch hier hat die Frucht selbst Glück und ist von einer dicken grünen Schale geschützt. Dennoch sollten Sie Mangos gründlich waschen, bevor Sie sie aufschneiden, um Pestizide von der Schale nicht auf das Fruchtfleisch zu übertragen.
9. Papaya
Papaya hat wie Mango eine dicke, starke Haut, welche die Frucht vor der Absorbierung von Giftstoffen schützt. Auch hier sollten Sie die Papaya aber unbedingt vor dem Anschneiden waschen.
Der Kauf einer guten Papaya ist allerdings nicht immer einfach. Getestet wird sie am besten durch kurzes Drücken – dabei sollte sie sich leicht gummiartig anfühlen und die Haut noch keine Falten haben. Wenn Sie Papayas anschließend schneller reifen lassen wollen, dann stecken Sie sie einfach in eine Tüte, um Ethylen (ein Reifegas) zu konzentrieren.
10. Kiwi
Die Kiwi – oder chinesische Stachelbeere – wächst wie eine Kletterpflanze und bietet dank ihrer braunen pelzigen Schale guten Schutz vor Pestiziden. Vor dem Aufschneiden und Auslöffeln sollte man Kiwis aber gut waschen, um die Spritzmittel auch ganz sicher zu umgehen.
Genau wie bei Papayas oder Avocados kann der Reifeprozess beschleunigt werden, indem man sie in einer verschlossenen Tüte lagert und somit die Ethylen-Konzentration erhöht.
11. Aubergine
EWS-Untersuchungen kamen zu dem Ergebnis, dass ungefähr 75 Prozent der getesteten Exemplare keine Spuren von Pestiziden aufwiesen.
Dieser begrüßenswerte Mangel an Giftstoffen ist Folge der dicken Haut des Schattengewächses, die Pestizide wie Schädlinge überdurchschnittlich gut abwehrt.
12. Grapefruit
Der Platz der Grapefruit auf dieser Liste verwundert angesichts der Tatsache, dass circa die Hälfte aller getesteten Früchte Pestizidreste besaßen.
Dass es dennoch für ein gutes Ergebnis reicht, liegt daran, dass gerade einmal 17 Prozent der getesteten Grapefruits mehr als eine Pestizidart aufwiesen – was wohl der dicken Schale der Frucht zu verdanken ist.
13. Cantaloupe-Melone
Haben Sie schon mal eine Cantaloupe ganz aufgeschnitten? Die harte Rinde macht das für gewöhnlich zu einem echten Unternehmen – gut nur, dass sie gleichzeitig auch Pestizide davon abhält, das leckere Fruchtfleisch zu kontaminieren.
Außerdem enthalten Cantaloupe- und Wassermelonen mehr Vitamin A und C als Kiwis, Papayas, Orangen und Grapefruits!
14. Blumenkohl
Der EWS zufolge enthält Blumenkohl so geringe Pestizidrückstände, dass er zu den gesündesten „normal“ angebauten Gemüsesorten gehört und man hier nicht unbedingt zu Bio-Produkten greifen muss.
Genau wie sein Verwandter der Weißkohl ist er daher im Supermarkt Grünkohl, Spinat und Kohlblättern vorzuziehen – die allesamt Teil des Dreckigen Dutzend sind.
15. Süßkartoffel
Während reguläre Kartoffeln weit oben bei den pestizidreichen Lebensmitteln landen, scheint die nährreichere und (je nach Geschmack) bessere Süßkartoffel beinahe immun gegen Spritzmittel zu sein.
Nährstofftechnisch gesehen enthalten Süßkartoffeln im Vergleich zur herkömmlichen Variante nicht nur weniger Stärke, sondern auch viel mehr Vitamine. Für Kasserollen, Kartoffelbrei, Suppen und Eintöpfe bietet sie sich daher vortrefflich als Grundlage an.