Man geht davon aus, dass nahezu 50 Millionen Amerikaner (oder ca. einer von sechs) jedes Jahr durch Lebensmittel erkranken, was zu fast 130,000 Krankenhausaufenthalten und 3000 tragischen Toten führt.
Fest steht, dass durch Nahrung verursachte Krankheiten – von Botulismus bis hin zu Listerien – ein riesiges Problem sind. Oftmals werden Lebensmittel auf ihrem Weg in den Supermarkt verunreinigt, doch es gab auch mehrere Epidemien, die von Restaurants ausgingen. Was also waren die schlimmsten Ausbrüche in US-Restaurants aller Zeiten?
1. Trini & Carmen’s Restaurant, 1977
Trini & Carmen’s Restaurant war ein beliebtes mexikanisches Esslokal in Pontiac, Michigan. Doch im März 1977 kam es dort zu einer ernsthaften bakteriellen Epidemie.
Untersuchungen zeigten, dass die Ursache eine scharfe Soße war, bei der unsachgemäß konservierte Jalapenos verwendet wurden. Tragischerweise hatte das Restaurant gerade erst von frischen Jalapenos auf Konserven umgestellt. Der Preis war dementsprechend: Obwohl niemand starb, erkrankten 58 Menschen schwer und der Ruf des Restaurants war enorm geschädigt.
2. The Colonial Park Country Club, 1978
In den letzten Monaten des Jahres 1977 kaufte das elegante Restaurant The Colonial Park County Club Bohnensalat in Dosen. Im folgenden Jahr wurden die Gäste des Clubs auf einmal sehr krank, einige darunter sogar mit einer potentiell tödlichen Lebensmittelvergiftung.
Nachforschungen gaben die Schuld dem Bohnensalat, der daraufhin aus den Regalen verschwand. Leider kam die Erkenntnis zu spät für zwei Menschen, die dadurch ums Leben kamen. Weitere 33 erkrankten schwer.
3. Jack in the Box, 1993
Heute gilt Jack in the Box als eine von Amerikas beliebtesten Fast-Food-Ketten. Doch es gab auch Zeiten, wo es alles andere als rund lief – so z.B. im Jahr 1993, als die Firma mit einer E.coli-Epidemie zu kämpfen hatte.
Der Ausbruch hing mit verunreinigtem Fleisch zusammen, das in verarbeiteter Form im amerikanischen Westen in Washington, Idaho, Texas, Kalifornien und Nevada in Jack-in-the-Box-Restaurants verkauft wurde. Insgesamt starben vier Kinder deswegen und hunderte Kunden erkrankten.
4. Sizzler, 2000
Der Sommer des Jahres 2000 war ein teurer für Sizzler, ein Steakhouse-Restaurant. Die Kette wurde in den späten 50er-Jahren in Kalifornien gegründet, doch der Unfall von 2000 ereignete sich in Wisconsin.
Das Problem war auch hier E.coli und insgesamt kam es zu mehr als 60 Fällen, die mit Sizzler-Restaurants in Zusammenhang gebracht wurden. Ein dreijähriges Mädchen starb daran. Schuld war Untersuchungen zufolge die Verunreinigung sowohl von ungekochtem Fleisch als auch von Fertiggerichten.
5. Chi-Chi’s, 2003
Amerikaner lieben mexikanisches Essen und daher zog es sie auch scharenweise zu Chi-Chi’s, einer Fast-Food-Kette mit Tex-Mex-Food. Doch die Beliebtheit erwies sich spätestens im November 2003 als tödlich, als ein Restaurant in Monaca, Pennsylvania, für einen Hepatitis-A-Ausbruch verantwortlich gemacht wurde.
Der Unfall ließ Hunderte erkranken und verursachte vier Todesfälle. Die Übeltäter hier waren infizierte grüne Zwiebeln, die aus Mexiko importiert wurden. Chi-Chi’s gibt es heute nicht mehr.
6. Taco Bell, 2006
E.coli, was letztendlich Bakterien sind, die überall vorkommen können, haben US-amerikanische Restaurants mit den Jahren mehrfach heimgesucht. So auch die beliebte mexikanische Kette Taco Bell, die ihren schlimmsten E.coli-Unfall in den letzten Wochen des Jahres 2006 erfuhr.
Zuerst erkrankten 71 Taco-Bell-Gäste in fünf Staaten der US-Ostküste. Bald darauf wurden weitere 87 Personen in Iowa und Minnesota krank. Nachforschungen kamen zu dem Ergebnis, dass infizierter Salat aus Kalifornien die Ursache gewesen sei.
7. McDonald’s, 1982
Einen der ersten E.coli-Ausbrüche in einem Fast-Food-Restaurant bekamen Gäste von McDonald’s in Oregon und Michigan zu spüren. Insgesamt wurden knapp 50 Menschen krank, nachdem sie die Burger der größten Burgerbraterei der Welt gegessen hatten.
Bemerkenswert ist hier, dass es das erste Mal war, dass E.coli eine Lebensmittelvergiftung durch den Verkauf von Rindfleisch-Burgern verursacht hatte. Leider sollte es dabei aber nicht bleiben. 2007 wurden in den USA aus diesem Grund ungefähr 22 Millionen Tonnen Rindfleisch zurückgerufen.
8. Burger King, 1997
1997 war Burger King noch eine der vorherrschenden nordamerikanischen Fast-Food-Ketten. Der Abstieg begann mit einer weitflächigen Verunreinigung von Hamburgerfleisch, durch das mehr als ein Dutzend Menschen ernsthaft erkrankten. Burger King trennte sich damals von seinem Fleischverarbeiter Hudson Foods, wodurch die Firma 25 Millionen Pfund Fleisch zurückrufen musste.
Am Ende des Skandals waren circa 650 Burger-King-Restaurants in 28 Staaten (oder in etwa jedes vierte) gezwungen, Burger temporär von der Speisekarte zu nehmen.
9. Kentucky Fried Chicken, 1999
Frittiertes Huhn ist ein amerikanischer Klassiker, was wohl auch erklärt, warum Kentucky Fried Chicken zu einer von Nordamerikas beliebtesten Fast-Food-Ketten geworden ist. Ernsthaft bedroht war dieser Erfolg im Jahr 1999, als eine E.coli-Epidemie 18 Leute erkranken ließ und elf von ihnen ins Krankenhaus brachte.
Überraschenderweise lag es nicht am (unterkochten) Hühnchen, was leicht zu Krankheiten führt. Das Problem war der Krautsalat („coleslaw“), der während der Zubereitung verunreinigt worden war.
10. Jimmy John’s, 2013
Jimmy John’s ist eine beliebte Sandwich-Kette, die sich ihrer schnellen Lieferungen rühmt. Weniger stolz ist man dort allerdings angesichts eines E.coli-Unfalls aus dem Jahr 2013, bei dem in Colorado neun Menschen sehr krank wurden.
Untersuchungen ergaben, dass die Ursache mit importierten Gurken aus Mexiko zu tun hatte. Unglücklicherweise war das nicht das einzige Mal, dass Jimmy John’s seine Gäste erkranken ließ. 2008 wurde der Kette in fünf Fällen nachgewiesen, Kunden verunreinigte Sojasprossen serviert zu haben.
11. Chipotle, 2015
Chipotle gilt als eine der gesündesten Fast-Food-Ketten der USA und bietet seinen Gästen jede Menge frischer Zutaten sowie Fleisch von natürlich gehaltenen Tieren. Letzten Herbst allerdings erkrankten 53 Menschen in 9 US-Staaten am E.coli-Strang 026, der sich scheinbar in einem oder mehreren der 21 frischen, lokal gewachsenen Zutaten des Chipotle-Menüs versteckte.
46 davon erlitten die typischen Symptome einer Lebensmittelvergiftung, darunter Magenbeschwerden, schmerzhafte Blähungen, Krämpfe und Durchfall. Weitere 20 Gäste mussten ins Krankenhaus und benötigten aufgrund möglichen Nierenversagens Dialyse. Chipotle kämpft bis heute mit den Nachwirkungen des Lebensmittelunfalls und diskutiert dieser Tage die Strategie für die Zukunft der Kette.