Wenn Lebensmittel – wie Joghurt oder Milch – mit einem „nach dem Öffnen im Kühlschrank aufbewahren“ Aufdruck eindeutig gekennzeichnet sind, dann gehören sie offensichtlich in den Kühlschrank. Allerdings kommen viele frische Erzeugnisse nicht mit einer Anleitung. Das heißt, wir müssen weiterhin raten ob Tomaten besser im Kühlschrank oder in einer Schüssel auf dem Tresen aufgehoben sind. Für viele ist es auch gesunder Menschenverstand, jedes Obst und Gemüse zu kühlen, um die Frische zu verlängern (alles außer Bananen natürlich).
Laut Landwirtschaftsexperten können bestimmte Arten frischer Erzeugnisse aber Geschmack und Konsistenz verlieren und schneller verderben, wenn sie gekühlt werden. Deswegen ist es am besten diese 8 frischen Erzeugnisse weit weg von der Kältezone aufzubewahren …
1. Basilikum
Wenn Sie jemals den Fehler gemacht haben, einen vollen, lebendigen, duftenden Strauß Basilikum in den Kühlschrank zu stellen, dann waren Sie wahrscheinlich tieftraurig, als die Blätter sich schwarz färbten. Kälte und Feuchtigkeit lassen Basilikum sich recht schnell verfärben, verwelken und verrotten.
Um das frische Kraut zu erhalten, stellen Sie einen Basilikumstrauß in einen Becher mit frischem Wasser auf den Tresen. Die Vorteile sind zweierlei – Sie können den Frühlingsduft genießen (wie frisch geschnittene Blumen), während sich Konsistenz und Geschmack viel länger erhalten.
2. Avocados
Wenn Sie Avocados so sehr lieben wie ich, dann sind Sie froh, wenn Sie widerstehen können, die ganze Frucht (ja, es ist eine Beerenart) auf einmal auszulöffeln und runterzuschlucken. Das schlimmste, was Sie machen können, ist eine unreife Avocado in den Kühlschrank zu legen – sie wird steinhart bleiben und niemals reifen.
Weil Avocados den Reifeprozess erst beginnen, wenn sie vom Baum gepflückt werden, kann die Frucht ein paar Tage brauchen, um die ideale feste aber samtige Konsistenz für Guacamole zu bekommen. Um ihnen dabei zu helfen, lassen Sie zu harte Avocados auf dem Tresen reifen. Nach dem schneiden, lassen Sie den Stein intakt und lagern Sie sie im Kühlschrank.
3. Ganze Melonen
Melonen sind wegen ihrer süßen, saftigen doch festen Konsistenz beliebt. Aber es kann mit Wasser-, Honig- und Warzenmelonen (oder Zuckermelone) ziemlich schnell den Bach runter gehen, wenn man die ganze Frucht in den Kühlschrank legt.
Laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) werden Melonen in kalten, feuchten Umgebungen wie einem Kühlschrank die wichtigen Antioxidationsmittel, Beta-Karotin und Lycopin, entzogen und sie verfaulen schneller. Lagern Sie ganze Melonen stattdessen bei Raumtemperatur direkt auf dem Tresen. Wenn sie aber geschnitten sind, können Melonen in einem abgedeckten Behälter in den Kühlschrank.
4. Zwiebeln
Haben Sie sich jemals gefragt, warum Zwiebeln in diesen Netzbeuteln verkauft werden? Die nationale Zwiebelgesellschaft der Vereinigten Staaten versichert, dass es dafür einen guten Grund gibt. Anscheinend lagern ungeschälte Zwiebeln gut in einem Beutel, der einen Luftfluss erlaubt. Sie gedeihen auch in einer kühlen, aber nicht kalten, trockenen, gut durchlüfteten Umgebung wie Ihrem Vorratsraum oder Küchenschrank.
Wenn Sie eine halbe Zwiebel benutzen und schälen, dann sollten Sie den Rest im Kühlschrank aufbewahren – vorzugsweise in einem geschlossenen Behälter, da der Geruch von anderen Lebensmitteln aufgenommen werden kann. Halten Sie Zwiebeln außerdem immer weit weg von Kartoffeln. Kartoffeln (sogar ungeschält) setzen Gase und Feuchtigkeit frei, die Zwiebelfäule beschleunigen können.
5. Kartoffeln
Wenn Sie glauben, Kartoffeln in den Kühlschrank zu legen, hält sie frisch – denken Sie noch mal darüber nach! Kartoffeln zu kühlen nimmt ihnen nicht nur grundlegenden Geschmack; es verwandelt laut dem Deutschen Kartoffelhandelsverband die enthaltene Stärke viel schneller in Zucker.
Um zu verhindern, dass Erdäpfel ruiniert werden, sollten Sie sie bei kühlen, aber nicht kalten Temperaturen ungewaschen in einer Papiertüte im Vorratsraum lagern. Man kann sie auch in einer Karton- oder Holzschachtel oder Papiertüte in einen dunklen, trockenen, gut durchlüfteten Küchenschrank legen. Vermeiden Sie es, die Kartoffeln in Plastik zu packen oder sie vorzuwaschen, da Feuchtigkeit eingeschlossen werden kann und das Faulen dadurch beschleunigt wird.
6. Knoblauch
Ähnlich wie Zwiebeln mag Knoblauch es, frei zu hängen – das bedeutet, dass Luftzirkulation notwendig ist, um Knoblauch frisch zu halten und um verfrühtes Faulen zu verhindern. Deshalb ist der perfekte Platz für Knoblauchknollen lose weggesteckt in einem gut durchlüfteten Vorratsraum.
In einem dunklen, trockenen, kühlen Platz kann Luft um die scharfen Knollen zirkulieren und sie für bis zu 2 Monate frisch, fest und geschmackvoll halten. Sie werden Knoblauch nur ein- oder zweimal in den Kühlschrank legen, bevor Sie merken, dass ungeschälte Zehen eine gummiartige Konsistenz bekommen und anfangen zu schimmeln.
7. Kürbis
Kürbisarten mögen sehr unterschiedlich aussehen. Immerhin sehen die bezaubernden Eicheln, die fleischigen orangenen Butternüsse, die rohrförmig gestreiften Delicata und die blassgelben Spaghettikürbisse so unähnlich aus, dass man denken könnte, sie verlangen unterschiedliche Lagerungsanweisungen.
Wenn man die Experten des Bundesverbandes der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie fragt, dann ist das aber nicht der Fall. Sie sagen, man solle Kürbisse aller Arten in einem kühlen (nicht kalten), trockenen Vorratsraum lagern, um die Konsistenz und die Nährstoffe zu erhalten. Einmal reif, können Kürbisse auf den Tresen.
8. Tomaten
Wenn Sie jemals in eine matschige Tomate gebissen oder geschnitten haben – dann haben Sie das Gemüse wahrscheinlich im Kühlschrank gefunden. Frische, ganze Tomaten werden ihrem Geschmack beraubt, wenn man sie in die Kälte legt. Die kalte, feuchte Umgebung im Kühlschrank stoppt den natürlichen Reifeprozess der kraftvollen roten Frucht (nein, es ist kein Gemüse).
Um ganze Tomaten vom Super- oder Wochenmarkt fest und voller Geschmack zu bewahren, lagern Sie sie in einer Schüssel auf dem Tresen, bis sie reif sind. Der natürliche Reifeprozess von Tomaten braucht etwa 2 bis 3 Tage. Lagern Sie Tomaten außerdem nicht in Plastik, wo sie unvermeidbar matschig werden. Wenn Sie eine Tüte brauchen, nehmen Sie immer Papier.