Der Gang zum Zahnarzt ist für so manchen eine Qual. Doch die Gesundheit des Mundraums über längere Zeiten hinweg zu ignorieren, kann zu Problemen führen, die um einiges größer sind, als verfärbte Zähne.
Abgesehen von Zahnfleischerkrankungen und sogar Mundkrebs gibt es noch eine ganze Reihe an gesundheitlichen Folgen im Zusammenhang mit schlechter Mundhygiene und beschädigten oder fehlenden Zähnen. Hier sind sieben weniger bekannte negative Auswirkungen, die das Schwänzen von Zahnarztterminen haben kann …
1. Gewichtszunahme oder Übergewicht
Erkrankte, fehlende oder schmerzende Zähne können dazu führen, dass man das Essen nicht mehr ausreichend kaut oder sogar die Auswahl an Lebensmitteln einschränkt. Während die meisten Erwachsenen 32 Zähne haben, so ist wissenschaftlich belegt, dass man mit 21 Zähnen oder weniger verstärkt zu Übergewicht neigt, da man das Essen nicht mehr richtig kauen kann.
Teil des Problems ist zudem, dass man mit weniger gesunden Zähnen eher zu Lebensmitteln langt, die leicht zu kauen sind, und dazu zählt auch Fast Food. Essen, das nährreich ist und viele Ballaststoffe enthält (z.B. Äpfel) sind nicht so leicht zu schlucken, wenn man schlechte Zähne hat.
2. Erhöhtes Diabetesrisiko
Berichten zufolge wird Zahnverlust mit einer höheren Wahrscheinlichkeit an Diabetes zu erkranken in Verbindung gebracht – um elf Prozent höher, um genau zu sein. Das liegt an Entzündungen im Blutkreislauf. Diabetes beschreibt die Unfähigkeit des Körpers den Blutzucker zu regulieren, was zu weiteren schweren Gesundheitsproblemen führen kann.
Noch schlimmer ist, dass, wenn man einmal Diabetes hat, das Risiko einer ernsthaften Zahnerkrankung ebenfalls steigt. Hoher Blutzucker führt Studien zufolge verstärkt zu Zahnfäule, Zahnfleischerkrankungen und anderen Problemen im Mundraum.
3. Erhöhtes Risiko einer Herzerkrankung
Sie mögen es vielleicht nicht glauben, aber es gibt einen Zusammenhang zwischen Zähnen und Herz. Eine Reihe von Studien stellt eine Verbindung zwischen kranken Zähnen und Herzschwäche her, obwohl die Gründe dafür nicht genau bekannt sind.
Auch wenn es keine harten wissenschaftlichen Fakten bezüglich der Auswirkungen schlechter Zähne auf das Herz gibt, so wird dennoch darauf hingewiesen, dass allein der Gesundheit des Herzens wegen gut auf Zähne und Zahnfleisch achtgegeben werden sollte. Derzeit werden mehrere medizinische Untersuchungen diesbezüglich durchgeführt.
4. Risiko geringen Geburtsgewichts
Falls Sie eine schwangere Frau sind, kann ein ungesunder Mundraum nicht nur Sie, sondern auch ihre nächste Generation beeinträchtigen.
Derzeit gibt es Studien, die schlechte Mundhygiene mit Frühgeburten und geringem Geburtsgewicht in Verbindung bringen. Frühchen sind einem höheren Risiko ausgesetzt, an Entwicklungsstörungen, Infektionen und Abnormitäten zu leiden, die sogar zum Tod führen können.
5. Schwächung der Knochen
Osteoporose ist eine ernsthafte Krankheit, die dazu führt, dass die Knochen brüchig werden, wodurch man sich bei Stürzen schnell schwer verletzt.
Mediziner vermuten eine Beziehung zwischen parodontalem Zahnverlust und Osteoporose, die den ganzen Körper befällt. Mehrere Studien unterstützen die These, dass Menschen mit schlechten Zähnen und mangelhaften Zahnknochen auch Anzeichen eines schwachen Skeletts in anderen Körperregionen haben.
6. Mögliche Atembeschwerden
Ärzte machen Zahnfleischentzündungen, die durch bakterienreiche Plaque verursacht wird, auch für einige Atemprobleme verantwortlich. Schädliche Bakterien wandern dabei vom Mund in die Lunge, was besonders schlecht für Leute ist, die bereits mit Atembeschwerden zu kämpfen haben, aber auch Menschen mit gesunden Lungen betrifft.
Atembeschwerden aufgrund schlechter Mundhygiene machen vor allem älteren Menschen zu schaffen, was aber nicht bedeutet, dass sich andere Altersgruppen ausgenommen fühlen müssen. Falls Sie in letzter Zeit Probleme mit der Atmung hatten, dann sollten Sie vielleicht auch einmal bei Ihrem Zahnarzt vorbeischauen …
7. Höheres Demenz-Risiko
Sie haben richtig gelesen, sogar Ihre geistige Verfassung kann ohne regulären Besuch beim Zahnarzt Schaden nehmen. Alzheimer-Forscher weisen darauf hin, dass ein gesunder Mundraum dabei hilft, Demenz vorzubeugen, die zu Verwirrung und Gedächtnisverlust führt. Gerade für Demenzkranke ist es daher auch sehr viel schwieriger, auf die richtige Zahnpflege zu achten.
Eine Studie diesbezüglich fand Zahnfleischbakterien im Gehirn der Patienten und kam zu dem Ergebnis, dass beinahe die Hälfte aller untersuchten Personen mit geistigen Störungen eine spezielle Bakterienart – genannt Porphyromonas gingivalis – im Hirn aufwiesen.