Fett hat einen schlechten Ruf. Sie wissen mittlerweile bestimmt schon, dass Fett in verschiedene Kategorien aufgeteilt werden kann – gutes und schlechtes Fett sowie gesättigte, ungesättigte, Trans- und einfach ungesättigte Varianten. In Wirklichkeit hat Fett aber schon lange seinen schlechten Ruf bei Gesundheitsexperten abgelegt, die mittlerweile seine guten Seiten in Lebensmitteln, wie Avocados und Kokosnuss-Öl, anpreisen. Bei dem Comeback des Fettes kann es jedoch auch ins andere Extrem gehen und eine Menge DICKER Fett-Lügen (oder Mythen) entstehen.
Lassen Sie uns mit einigen Mythen über die Aufnahme von Fett in die Ernährung aufräumen…
1. Begrenzen Sie die Fettaufnahme – auch bei gesundem Fett
Es wird viel über gesundes Olivenöl geredet und plötzlich ist zu viel einer guten Sache eine ungesunde Angewohnheit. Natürlich liefert Olivenöl eine gesunde, das Herz-Kreislauf-System unterstützende Art von Fett. Zu viel davon kann jedoch auch zur Gewichtszunahme führen.
Das gute alte „In Maßen“-Prinzip ist letzten Endes die Lösung. Der Körper braucht zum Beispiel eine gute Mischung aller gesunden Fettarten, um das Herz, die Haut und die Haare zu schützen und das Immunsystem vor Krankheiten zu bewahren – das beinhaltet wichtige Fettsäuren von Lebensmitteln, wie fettigem Fisch, rohe Nüsse und Kerne, Avocados und gesunde Öle, wie Olivenöl. Trans-Fette (z.B. aus Fertig- und frittierten Gerichten) sind das größte „No-Go“ für das Herz.
2. Cholesterin in Lebensmitteln und Cholesterin um Blut
Es macht Sinn, dass Ihr Cholesterinspiegel im Blut steigt, wenn Sie cholesterinreiche Lebensmittel essen. Laut Forschungen des U.S. Dietary Guideline Advice Committee, ist das bei Cholesterin jedoch nicht ganz so einfach.
Das Dietary Guidelines Advice Committee weist darauf hin, dass zwischen dem Cholesterin, das wir über Lebensmittel konsumieren, und dem Cholesterin, das in unserem Blut enthalten ist, fast kein Zusammenhang besteht, da das Blutcholesterin von der Leber produziert wird und nicht von den Lebensmitteln, die wir essen, stammt.
3. Eier sind gut für Sie
Sind Eier nun gut oder schlecht? Viele Leute nehmen an, dass Eigelb, aufgrund seines hohen Cholesteringehalts, zu hohen Cholesterinwerten im Blut führt. Dies ist jedoch ein Mythos, mit dem schnell aufgeräumt werden sollte.
Wenn Sie ganze Eier meiden, weil Sie glauben, dass Eier (mit Eigelb) Ihre Cholesterinwerte erhöhen, dann sollten Sie sich die Meinung des U.S. Dietary Guidelines Advice Committee zu Herzen nehmen. Das Komitee nennt ganze Eier (mit Eigelb) ein „Protein-Kraftwerk“, das den Gehirn-fördernden Neurotransmitter Cholin (besonders im Eigelb) enthält, von dem Sie nicht profitieren, wenn Sie nur das Eiweiß essen.
4. Fett = Fett
Die meisten von uns wissen genug über Ernährung, um zu erkennen, dass nicht alle Fette gleich sind. Es gibt sowohl gute als auch schlechte Fette, was bedeutet, dass der Konsum von Fett nicht unbedingt dick macht. Eine Ernährungsweise, die gesunde Fette enthält kann sogar beim Abnehmen helfen.
Laut der anerkannten Ernährungsexpertin und Autorin des Buches „Anti-Inflammatory Eating Made Easy“, Michelle Babb, enthält Fett zwar mehr Kalorien pro Gramm als Proteine- und Kohlenhydrat-reiche Lebensmittel – aber der Konsum von gesundem Fett als Teil einer ausgewogenen Ernährung regt die Produktion von Sättigungshormonen an, durch die Sie sich nach Mahlzeiten satt fühlen und zwischendurch nicht zu Snacks greifen.
5. Bringt Sie rotes Fleisch um?
Wie dem Fett, schreiben auch viele Leute rotem Fleisch schlechte Eigenschaften zu. Aber auch nicht jedes rote Fleisch ist gleich. Wissenschaftler der Warschau Universität in Polen berichten beispielsweise von großen gesundheitlichen Unterschieden zwischen verarbeitetem rotem Fleisch und unverarbeiteten Fleischstücken.
Die Forscher weisen darauf hin, dass eine Ernährung, die reich an verarbeitetem rotem Fleisch ist – wie Würstchen, Speck, Schinken und Salami – das Herzinfarktrisiko verdoppelt. Wohingegen Studien zeigen, dass Menschen, deren Ernährung nur moderate Mengen an unverarbeitetem rotem Fleisch enthält (wie magere Burger und Steak), die Gesundheit Ihres Herz-Kreislauf-Systems nicht beeinträchtigen.
6. Ein kleines Stückchen Butter genügt…
Wenn Sie Ihr Brot nur mit ein bisschen Butter bestreichen, dann ist das, laut einer Studie, die im American Journal of Clinical Nutrition abgedruckt wurde, immer noch vollkommen in Ordnung. Sie weisen darauf hin, dass ein bisschen Butter in der Ernährung nicht schadet.
Die Studie stellt aber auch klar, dass es darauf ankommt, wie viel Butter Sie verwenden. Ein klein wenig Butter schadet Ihrem Herzen beispielsweise noch nicht, aber das Brot, Ihr Gemüse und Sandwiches in Butter zu tränken, führt definitiv zu Gewichtszunahme und den damit verbundenen gesundheitlichen Problemen.
7. Ein moderater Ansatz zu gesättigten Fettsäuren
Jahrzehnte lang waren sich Wissenschaftler einig, dass zu viele gesättigte Fettsäuren in der Ernährung unvermeidlich zu verstopften Arterien und einem Herzinfarkt führen. Jüngste Forschungsarbeiten, inklusive einer Studie von dem Journal Annals of Internal Medicine, fanden jedoch kaum Beweise dafür, dass gesättigte Fette das Herzinfarktrisiko erhöhen.
Das bedeutet aber nicht, dass gesättigte Fette plötzlich gesund sind. Im Gegenteil. Wie bei allen anderen Lebensmitteln, wie Käse, Butter und rotem Fleisch, gilt auch bei gesättigten Fetten „Moderation als Schlüssel“.