Eine schockierende Statistik zeigt, dass rund ein Drittel der Deutschen zugeben, schon über ein Jahr nicht mehr bei einem Arzt zur Untersuchung gewesen zu sein. Sich Zeit zu nehmen für die folgenden Ärzte kann jedoch den Unterschied zwischen einem leichten gesundheitlichen Problem und einer schweren bis lebensbedrohlichen Krankheit ausmachen …
1. Gynäkologe
Liebe Frauen, selbst wenn ihr einen Allgemeinarzt habt, solltet ihr dennoch jährlich zu einem Gynäkologen gehen, wenn ihr über 18 und sexuell aktiv seid. Wenn ihr einen Gynäkologen wegen Frauenproblemen braucht – Fortpflanzungsschwierigkeiten, Geschlechtskrankheiten, Schwangerschaft – könnt ihr euren Allgemeinarzt nach einer Empfehlung fragen. Unterleibsuntersuchungen und Pap-Tests sollten bei Frauen zwischen 18 und 29 Jahren jährlich durchgeführt werden, während es bei Frauen von 30 bis 64 alle zwei Jahre genügt (oder auch öfters, je nach ärztlicher Empfehlung).
2. Proktologe
November ist der Prostatakrebs Gedenkmonat. Alle Männer über einem Alter von 50 Jahren sollten alle 10 Jahre zu einem Proktologen wegen eines Prostatakrebs-screenings gehen. Das gilt jedoch nur, wenn Ihr Risiko von Erkrankungen am Dickdarm gering ist. Wenn Ihr Risikofaktor hoch ist, kann Ihr Arzt auch häufigere Screenings empfehlen, mit jährlichen Terminen für Tests auf Blut im Stuhl und alle 5 Jahre für einen Doppelkontrast-Barium-Einlauf (Dickdarm-Röntgenuntersuchung).
3. Dermatologe
Wenn Sie ein Hautanhängsel haben oder eine Peeling-Faltenbehandlung haben möchten, können Sie in Ihrer Freizeit einen Termin bei Ihrem Dermatologen ausmachen. Jedoch sollte eine Untersuchung wegen eines fragwürdigen Muttermals nicht aufgeschoben werden. Obwohl normale Muttermale nicht zu Hautkrebs führen, haben Menschen, die mehr als 50 typische Muttermale am Körper haben, laut dem National Cancer Institute eine erhöhtes Risiko an Melanom zu erkranken (ein Art von Hautkrebs). Wenn sich ein Muttermal verändert – in Form, Größe, Farbe, Beschaffenheit, Höhe, oder uneben, schuppig, klumpig, juckend oder blutig wird – sollten Sie umgehend einen Dermatologen aufsuchen.
4. Zahnarzt
Wenn Ihre Versicherung professionelle Zahnreinigung und Profilaxe abdeckt, sollten Sie das alle 6 Monate durchführen lassen. Die Kanadische Gesellschaft für Zahngesundheit warnt Raucher, Menschen, die sich schlecht ernähren und schwangere Frauen davor, die regelmäßigen Untersuchungen nicht auszulassen. 22 Prozent der werdenden Mütter sind nämlich anfällig für Parodontalerkrankungen. Studien der Birmingham Schule für Zahnheilkunde haben gezeigt, dass eine jährliche Zahnreinigung und Screenings für Erkrankungen, Frühgeburten und visuelle Probleme verhindern, sowie das Risiko von Kinderlähmung senken können.
5. Augenoptiker
Ein weiterer Arzttermin der häufig nicht sonderlich ernst genommen wird, ist der Termin beim Augenarzt, der alle 2 bis 3 Jahre wahrgenommen werden sollte (bei Kindern jährlich). Erwachsene über 40 sollten ihre Sehschärfe alle 2 Jahre untersuchen lassen, wenn sie eine Brille oder Kontaktlinsen tragen. Wenn Ihnen plötzliche Veränderungen des Sehvermögens auffallen, können Augenärzte über die Augen Probleme mit dem Herzen, den Arterien, dem Gehirn und den Nerven feststellen. Gehen Sie auf jeden Fall zum Augenarzt, wenn sich Ihr Sehvermögen verändert – die Augen sind oft die Fenster zu Ihrer Gesundheit.
6. Hausarzt
Ich weiß, dass Ihr Hausarzt die letzte Person ist, die Sie sehen wollen, wenn Sie krank sind oder ein peinliches Gesundheitsproblem haben (z.B. einen Ausschlag oder eine sexuelle Störung). Das ist jedoch die erste Adresse, an die Sie sich wenden sollten, wenn es um Ihre Gesundheit geht – wie bei einer Nasennebenhöhlenverstopfung, Fieber, Gelenk- oder Muskelschmerzen, seltsamen Knoten oder Verhärtungen, Schlafproblemen, Veränderungen des Gewichts oder der Ernährung, sexuellen Problemen und vieles mehr. Auch wenn Sie sich gut fühlen, sind die jährlichen allgemeinen Untersuchungen, Screenings und Routinetests, dafür gedacht, um vorsorglich Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden zu unterstützen und wenn Sie sich gesund fühlen, ist Ihr Arzt vielleicht auch damit einverstanden, Sie weniger oft zu untersuchen.
7. Mammographie Technologe
Mammographien können zwar Brustkrebs nicht verhindern – sie können aber Leben retten, indem sie Brustkrebs in frühen Stadien entdecken. Laut den Untersuchungen von zahlreichen Gesundheitsorganisationen reduzieren Mammographien das Risiko von tödlichen Ausgängen einer Brustkrebserkrankung bei Frauen über 50 um 35 Prozent und können oftmals den Krebstumor frühzeitig lokalisieren, um eine Brustamputation zu verhindern. Mammographien werden jährlich bei Frauen über 40 Jahren, oder früher, wenn Sie einer Risikogruppe angehören, empfohlen.
8. Geburtshelfer
Viele Hausärzte in Deutschland bieten bis zum dritten Trimester Hilfe für werdende Mütter an. Danach übernimmt ein Geburtshelfer bzw. eine Hebamme die Fürsorge für die letzten Wochen der Schwangerschaft, die Geburt und sogar die ersten Wochen nach der Geburt. Die Schwangerschaftsuntersuchungen werden während des dritten Trimesters häufiger durchgeführt (jede zweite Woche bis zur 36. Woche und jede Woche nach der 36. Woche), um Messungen der Wachstumsrate des Babys, des Gewichts, des Blutdrucks, des Herzschlags und des biophysischen Profils (Stress-Test) vorzunehmen, sowie Ultraschall- und Körperuntersuchungen (z.B. für Dinge wie Eklampismus), Urin-, Vaginaltests und Abstriche (z.B. für B Streptokokkus-Bakterien) durchzuführen. Außerdem werden aufkommende Fragen beantwortet und hilfreiche Ratschläge gegeben.