Das Cushing-Syndrom ist eine ernsthafte Erkrankung, die entsteht, wenn der Körper über längere Zeit hinweg einem erhöhten Cortisolspiegel ausgesetzt ist. Das Syndrom kann sich aufgrund anderer Erkrankungen entwickeln, die zu einer überschüssigen Cortisolproduktion führen, tritt aber häufig auf, wenn Kortikosteroide eingenommen werden. Cortisol ist das Stresshormon des Körpers und beeinflusst und steuert die Körperfunktionen in Bezug auf den Stoffwechsel und das Immunsystem. Viele Menschen mit Cushing-Syndrom entwickeln aufgrund des Cortisolüberschusses die Cushing-Krankheit. Die Cushing-Krankheit liegt vor, wenn sich auf der Hypophyse (oder Hirnanhangdrüse) ein Tumor oder Gewächs befindet, das überschüssiges adrenokortikotropes Hormon (ACTH) freisetzt.
Das Cushing-Syndrom ist das Ergebnis eines erheblichen Ungleichgewichts im Körper und es ist wichtig zu wissen, wie Sie es erkennen können. Hier ist eine Übersicht der häufigsten Symptome des Cushing-Syndroms…
1. Gewichtszunahme
Schnelle Gewichtszunahme und Fettleibigkeit sind sehr häufige Symptome des Cushing-Syndroms und zeigen sich in spezifischen Körperbereichen. Die Gewichtszunahme findet am Rumpf (oder Torso) des Körpers statt, während die Arme und Beine unbeeinträchtigt bleiben. In Kombination mit den Hautveränderungen, die bei manchen Menschen mit dem Syndrom auftreten, können die Gewichtszunahme und die dünnen Gliedmaßen besonders auffällig und besorgniserregend sein.
Der hohe Cortisolspiegel im Körper bewirkt eine Fettablagerung im Brust- und Bauchbereich sowie im Gesicht und Rücken. Wenn sich im Körper zu viel Cortisol befindet, gibt es nicht genug Kohlenhydrate, die benötigt werden, damit das Cortisol Fett ersetzen und dem Körper Energie zuführen kann. Vereinfacht gesagt kann das Cortisol das ideale Körpergewicht nicht richtig halten, was zur Fettbildung führt.
2. Rosa oder violette Dehnungsstreifen
Dehnungsstreifen werden von Gewichtszunahme verursacht, die beiden Symptome gehen daher Hand in Hand. Menschen mit Cushing-Syndrom haben oft rosa oder violette Dehnungsstreifen an der Brust, den Armen, dem Bauch, den Hüften und den Oberschenkeln. Diese Dehnungsstreifen werden manchmal als „Striae“ bezeichnet und können darauf zurückzuführen sein, dass die Haut ziemlich dünn wird und leicht blaue Flecken bekommt. Die Haut kann auch auf Brust, Schultern und Gesicht fleckig werden oder sich um den Hals verdunkeln.
3. Ein rundes Gesicht
Das Gesicht ist ein weiterer Bereich des Körpers, der vom Cushing-Syndrom betroffen wird. Menschen mit dieser Erkrankung zeigen oft ein Symptom, das allgemein als “Mondgesicht” bezeichnet wird und auf die Gewichtszunahme zurückzuführen ist. Auch das Gesicht speichert überschüssiges Fett aufgrund des Anstiegs des Cortisols und sieht dadurch rund und voll aus und kann sich rötlich verfärben.
Neben der Schwellung sind Akne und Hautinfektionen weitere Zeichen, die auf das Cushing-Syndrom zurückzuführen ist. Hormonelle Veränderungen verursachen bei Jugendlichen und Teenagern Akne, daher ist es nicht verwunderlich, dass jegliche Veränderung wie beispielsweise ein Anstieg des Cortisolspiegels im Körper zu Ausbrüchen im Gesicht führen kann. Die Akne kann sich auch auf die Brust und den Hals ausbreiten. Die Gewichtszunahme im Gesicht und Hautreizungen sind klassische Anzeichen des Syndroms, da viele Betroffene diese Symptome aufweisen.
4. Bluthochdruck
Bluthochdruck (Hypertonie) ist ein häufiges und ernstes Symptom des Cushing-Syndroms. Wie hoch der Blutdruck ist, bestimmt, welche Symptome auftreten und wie schwer die Erkrankung ist. Bluthochdruck kann das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöhen. Nach Angaben des National Center for Biotechnology Information (eine Zweigstelle der U.S. National Library of Medicine) leiden bis zu 80 Prozent der Erwachsenen mit Cushing-Syndrom an Bluthochdruck.
Die Prävalenz von Bluthochdruck bei Kindern und Jugendlichen ist mit etwas unter 50 Prozent geringer. Die Wahrscheinlichkeit von Bluthochdruck steigt beim ektopischen Cushing-Syndrom, einer Form des Syndroms, die mit einem Tumor außerhalb der Hypophyse oder der Nebennieren einhergeht, stark an. Bluthochdruck kann merkbare Symptome verursachen und leicht getestet werden, aber er kann auch asymptomatisch sein, wenn er nicht extrem hoch ist. Wenn bei Ihnen Symptome des Cushing-Syndroms auftreten, wird Ihr Arzt wahrscheinlich Ihren Blutdruck messen und dann regelmäßig kontrollieren, um das Risiko schwerwiegender Komplikationen zu verringern.
5. Muskelschwäche
Viele Menschen haben das Gefühl, dass ihre Muskel schwach sind, wenn sie extrem müde sind; Ruhe und Entspannung können dieses Gefühl schnell lindern. Unerklärliche Müdigkeit und Muskelschwäche sind jedoch ein Anzeichen für das Cushing-Syndrom, da dabei die Muskeln zu schwinden beginnen. Das überschüssige Cortisol beeinflusst, wie der Körper Nährstoffe metabolisiert. Das Syndrom kann dazu führen, dass der Körper nicht in der Lage ist, Protein aufzunehmen, ein lebenswichtiger Nährstoff, der für die Entwicklung, den Erhalt und das ordnungsgemäße Funktionieren der Muskeln benötigt wird. Der Muskelabbau in den Gliedmaßen trägt dazu bei, dass Arme und Beine merklich dünn werden.
Die Muskelschwäche betrifft besonders die Hüften, Schultern, Arme und Beine und kann so extrem sein, dass das Aufstehen aus dem Bett und andere einfache Alltagsaufgaben schwierig werden. Das Cushing-Syndrom kann zu schwerer Muskelatrophie führen, die sich darin zeigt, dass jemand seine Gliedmaßen nicht bewegen kann, nachdem er sie längere Zeit nicht benutzt hat. Eine Ernährungsumstellung durch Erhöhung der Proteinzufuhr kann helfen, dieses Symptom zu bekämpfen.
6. Depressionen
Es gibt viele leichte bis schwere körperliche Symptome des Cushing-Syndroms, die man sehen oder fühlen kann, aber die Erkrankung beeinflusst neben ihrer körperlichen auch die psychische Gesundheit der Patienten. Depressionen treten bei Betroffenen häufig auf, was es noch schwieriger macht, mit der Erkrankung zurechtzukommen. Glukokortikoide, Medikamente, die das Cushing-Syndrom verursachen können, können die emotionale und mentale Stabilität beeinträchtigen, wodurch es schwierig wird, festzustellen, ob die Depressionen ein Symptom des Syndroms oder eine Nebenwirkung der Medikamente ist.
Depressionen sind eine schwer zu behandelnde Krankheit, und wenn Sie daran in Verbindung mit dem Cushing-Syndrom leiden, belastet sie Ihren Körper zusätzlich. Da viele andere Symptome des Syndroms negative körperliche Auswirkungen haben, können die begleitenden Depressionen eine Art Teufelskreis heraufbeschwören. Gewichtszunahme, Hautreizungen, Schwellungen, abnormaler Haarwuchs oder Haarausfall und das Gefühl von Müdigkeit und Muskelschwäche können dazu führen, dass Menschen ihr Selbstwertgefühl verlieren. Dies kann die Depressionen verschlimmern, daher ist es wichtig, dieses Symptom zu behandeln, bevor es sich verstärkt.
7. Neigung zu Blutergüssen
Sie kennen wahrscheinlich jemanden, der leicht blaue Flecken bekommt (oder vielleicht sind Sie selbst davon betroffen), und viele Leute kehren dies als etwas Harmloses unter den Teppich. Nicht alle Fälle von Blutergüssen sind auf ernsthafte Erkrankungen zurückzuführen, das Cushing-Syndrom ist jedoch eine der schwerwiegenden Ursachen dafür. Leichtes Anschlagen oder sanftes Anstoßen an einem Teil Ihres Körpers sollte keine blauen Flecken verursachen, aber viele von Cushing-Syndrom Betroffene werden von diesen Dingen Blutergüsse bekommen.
8. Langsam heilende Wunden
Neben der leichten Bildung von Blutergüssen sind langsam heilende Wunden ein weiterer Aspekt des Cushing-Syndroms. Die Haut kann beim Cushing-Syndrom dünner werden, was die Wundheilung erschwert. Die dünne Haut ist sowohl für Prellungen als auch für Schnitte oder Wunden anfällig, die ohne viel Krafteinwirkung entstehen, und zusätzlich verlangsamen die Hautveränderungen die Heilung. Besonders häufig treten die Blutergüsse, Wunden und auch übermäßige Trockenheit an den Händen auf.
9. Stiernacken
Die Entwicklung einer Ausbuchtung im Nacken wird als „Stiernacken“ bezeichnet. Das Cushing-Syndrom bewirkt, dass ein Teil des überschüssigen Fetts im Körper unter anderem dort gespeichert wird. Der Höcker zwischen den Schulterblättern ist einer der klassischen Bereiche, in denen viele Patienten Fettgewebe als Symptom des Cushing-Syndroms entwickeln. Es ist eine der häufigsten Ursachen für die Ausbuchtung, aber andere Ursachen sind die langfristige Einnahme von Steroiden, Fettleibigkeit und Osteoporose. Alle Veränderungen an Ihrem Nacken sollten von Ihrem Arzt überprüft werden, da die Gefahr schwerwiegender Komplikationen besteht.
Fettdepots können auch auf der vorderen Körperseite im Nackenansatz abgelagert werden, speziell im Schlüsselbein- und Brustbereich. Je nachdem, was das Cushing-Syndrom verursacht, gibt es eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten, Medikamenten und Lebensstiländerungen, die bestimmte Symptome einschränken oder lindern können. Überschüssiges Körperfett, insbesondere beim Cushing-Syndrom, kann zu Fettleibigkeit führen. Maßnahmen zur Vermeidung weiterer Komplikationen durch Fettleibigkeit ist für die Behandlung der Erkrankung von entscheidender Bedeutung.
10. Osteoporose
Osteoporose ist eine Erkrankung, bei der die Knochen ungewöhnlich dünn und somit schwach und brüchig werden. Hormonelle Veränderungen sind eine bekannte Ursache für Osteoporose, und das Cushing-Syndrom ist eine davon. Die Symptome der Osteoporose sind Rückenschmerzen, schlechte Körperhaltung und leicht zugezogene Frakturen. Osteoporose mag als eine Krankheit bekannt sein, die vornehmlich ältere Menschen betrifft, aber sie kann in einem wesentlich jüngeren Alter aufgrund anderer Krankheiten einschließlich des Cushing-Syndroms auftreten. Es ist eine schwerwiegende Komplikation, die einer Behandlung und Überwachung bedarf.
Viele Menschen mit Cushing-Syndrom haben Knochenschwund und bekommen schließlich Osteoporose. Der Zustand führt nicht nur zu einem Verlust der Knochendichte, sondern kann auch die Bildung und das gesunde Wachstum von Knochen verhindern, da der Körper möglicherweise nicht mehr in der Lage ist, Kalzium aufzunehmen, ein lebenswichtiger Nährstoff für die Knochengesundheit. Die Knochen können für Menschen mit Morbus Cushing auch schmerzhaft sein. Sie werden anfällig für Frakturen, wenn sich der Knochenschwund und die Osteoporose verschlimmern, was zu erheblichen Gesundheitsrisiken führt. Es gibt Behandlungsmöglichkeiten, die die richtige Entwicklung der Knochen fördern können; daher sollte jeder mit Symptomen von Osteoporose seinen Arzt aufsuchen.
11. Unregelmäßige Menstruation
Frauen, die am Cushing-Syndrom leiden, können ein zusätzliches Symptom erfahren, das nur sie betrifft: Menstruationsunregelmäßigkeiten und -störungen. Der Menstruationszyklus kann sich verändern und in einigen Fällen sogar aussetzen. Da Unregelmäßigkeiten und Veränderungen der Menstruation ein Symptom des Cushing-Syndroms und vieler anderer Erkrankungen sind, ist es notwendig, auf Ihren Zyklus zu achten, um eine gute Gesundheit zu gewährleisten. Menstruationszyklen sind wie ein eingebauter Alarm einer Frau, der darauf aufmerksam machen kann, wenn etwas im Körper nicht so funktioniert, wie es sollte.
Die Menstruationszyklen und deren Regelmäßigkeit werden durch Hormone kontrolliert und beeinflusst. Es ist daher nicht verwunderlich, dass Hormonstörungen im Körper einer Frau die Menstruation beeinflussen können. Beim Cushing-Syndrom kann ein großer Hypophysentumor zu einer Überproduktion an Hormonen führen, was letztendlich den Menstruationszyklus beeinflusst. Dies gilt insbesondere für prämenopausale Frauen und kann sich auch bei stillenden Frauen auf die Muttermilchproduktion auswirken.
12. Male Infertility and Erectile Dysfunction
Männer haben ebenso wie Frauen geschlechtsspezifische Symptome. Männer mit Cushing-Syndrom können an erektiler Dysfunktion oder verminderter Fruchtbarkeit leiden. Sie werden wahrscheinlich auch eine geringere Libido oder Sexualtrieb erfahren.
Medical News Today fügt hinzu: „Das Cushing-Syndrom kann die Fruchtbarkeit sowohl bei Frauen als auch bei Männern beeinträchtigen. Wenn die Nebennieren jedoch auch Testosteron und andere Hormone überproduzieren, kann dies die Libido erhöhen.“
13. Abnormale Veränderung in der Behaarung
Das Cushing-Syndrom kann sich auf unterschiedliche Weise auf die Körperbehaarung auswirken, daher sind viele Arten von Haarwuchs oder -ausfall ein potenzielles Symptom dafür. Bei Frauen verursacht das Syndrom häufig Haarwuchs im Gesicht in Bereichen, in denen Männern häufig Haare wachsen. Frauen können auch abnormales Haarwachstum am Hals und an der Brust feststellen und bereits vorhandene Gesichts- oder Körperbehaarung kann dicker werden. Ihr Haar ist oft ein Symbol für Ihre Gesundheit, da es vom Hormonspiegel beeinflusst wird. Hormonelle Ungleichgewichte können daher oft durch Symptome in Bezug auf Ihr Haar gesehen werden.
Das Gefühl und das Aussehen der Haare können sich sowohl bei Männern als auch bei Frauen ändern – Haare können leicht brechen, trocken aussehen und sich auch so anfühlen. Das Cushing-Syndrom kann auch das Gegenteil von Haarwuchs verursachen, was bei manchen Menschen zu Haarausfall und Kahlheit führt. Schuld sind die zu hohen Cortisolspiegel. Obwohl Haarwuchs in Bereichen auftreten kann, die für Frauen nicht normal sind, kann das Cushing-Syndrom auch Kahlheit und brüchiges Haar verursachen.
14. Langsames Wachstum
Kinder, die an Cushing-Syndrom leiden, werden auch einige der anderen Symptome auf dieser Liste wie z. B. Fettleibigkeit erfahren. Sie werden sich als Baby schwer fühlen und anhand ihres Wachstums wird klar, dass sie sich langsamer entwickeln, sagt WebMD.