Bei einem Tremor kommt es zu unwillkürlichen und unkontrollierten Schwingungen der Muskeln in einem oder mehreren Körperteilen – meistens in den Händen, Armen, im Kopf, im Gesicht, in der Stimme, im Bauch oder in den Beinen.
Der Tremor kann folgende Ursachen haben:
- Neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Schlaganfall oder ein Schädel-Hirn-Trauma, die Teile des Gehirns betreffen, die die Muskeln im ganzen Körper steuern
- Neurodegenerative Erkrankungen, die Teile des Hirnstamms schädigen oder zerstören
- Alkohol- oder Drogenmissbrauch
- Nebenwirkungen von Medikamenten
Auch wenn ein Tremor nicht lebensbedrohlich ist, ist er doch peinlich und belastend, wenn es um alltägliche Aufgaben geht. Und weil es so viele Arten von Tremor gibt, ist es oft schwierig, sie voneinander zu unterscheiden.
Die 10 häufigsten Arten des Tremor (mit den jeweiligen Symptomen) sind…
1. Essentieller Tremor
Der essentielle Tremor ist die häufigste Form des Tremor und betrifft das Kleinhirn oder den Thalamus-Teil des Gehirns. Der essentielle Tremor entwickelt sich allmählich, meist ab dem mittleren Lebensalter, und beeinträchtigt die Hände, so dass es schwierig wird, Gegenstände zu greifen oder festzuhalten. Er wird durch emotionalen oder körperlichen Stress und Müdigkeit ausgelöst und verschlimmert. Einige Studien bringen diesen Tremor mit Vererbung in Verbindung; es gibt jedoch keine schlüssigen Beweise dafür, dass er von Familienmitgliedern weitergegeben wird.
2. Parkinson-Tremor
Trotz des Namens betrifft der Parkinson-Tremor nicht nur Patienten mit der Parkinson-Krankheit. Vielmehr kann diese Form des Tremor bei Drogenkonsumenten, Menschen mit Infektionen und Menschen mit anderen neurodegenerativen Erkrankungen verheerende Folgen haben. Bei diesem Tremor bewegen sich die Hände unkontrolliert in einer Bewegung, die als „Pillenrollen“ bezeichnet wird (weil sie einer Pille ähnelt, die zwischen Daumen und Fingern gerollt wird), und „rollen“ von einer Seite des Körpers zur anderen. Ähnlich wie bei anderen Tremoren wird der Parkinson-Tremor häufig durch Stress ausgelöst.
3. Physiologischer Tremor
Es kann schockierend sein, wenn Sie feststellen, dass Sie unter einem physiologischen Tremor leiden! Dieser häufige Tremor wird in der Regel durch zu viel Koffein, Stress, niedrigen Blutzucker oder Alkoholentzug (Kater) ausgelöst, auch wenn er kaum spürbar ist. Er tritt kurzzeitig auf, typischerweise wenn die Finger vollständig gestreckt sind, und verschwindet, wenn die zugrunde liegende Ursache beseitigt ist.
4. Dystoner Tremor
Bei einem dystonen Tremor ziehen sich die Muskeln plötzlich zusammen, wodurch sich der Körper schmerzhaft verformt. Diese Art von Tremor wirkt sich meist auf die Körperhaltung aus, indem man versucht, die abnorme Muskelkontraktion zu korrigieren, was den Tremor nur verschlimmert. In der Regel helfen nur Ruhe, regelmäßige Injektionen von abgeschwächtem Botulinumtoxin oder Medikamente (z. B. Anticholinergika), um die Muskelkontraktionen zu lindern.
5. Psychogener Tremor
Ein psychogener Tremor ist oft nur schwer von anderen Formen des Tremors zu unterscheiden. Deshalb erfolgt die Diagnose in erster Linie durch den Ausschluss anderer Arten von Tremor. Zu den typischen Symptomen eines psychogenen Tremors gehören das Auftreten in Stresssituationen sowie unerklärliche Muskelkontraktionen an verschiedenen Körperteilen, die plötzlich nachlassen, wenn die Aufmerksamkeit des Patienten auf etwas anderes gelenkt wird.
6. Orthostatischer Tremor
Der orthostatische Tremor wird in der Regel durch Stehen ausgelöst, das unkontrollierte Muskelkontraktionen in den Beinen und im Bauchraum verursacht. Ein orthostatischer Tremor zeichnet sich typischerweise durch plötzliche Unruhe aus, die kurz nach dem Aufstehen auftritt und nachlässt, sobald die Person in eine sitzende Position zurückkehrt.
7. Kleinhirn-Tremor
Ein Kleinhirn-Tremor wird durch eine Schädigung des Kleinhirns verursacht, das willkürliche Bewegungen wie Körperhaltung, Gleichgewicht, Koordination und Sprache koordiniert. In der Regel tritt er bewusst auf, d. h. er wird ausgelöst, wenn Koordination erforderlich ist (z. B. um einen Gegenstand zu greifen, einen Knopf zu drücken oder die Hand aus irgendeinem Grund zu halten). Der Tremor verstärkt sich, wenn die Hand oder der Finger gerade dabei ist, ihr Ziel zu erreichen (d. h. eine andere Hand, einen Gegenstand oder einen Knopf).
8. Rubraler Tremor
Der rubrale Tremor ist sehr langsam und schwerwiegend, da er den Körper in alle Richtungen mit plötzlichen und unkontrollierten Muskelkontraktionen beeinflusst, wodurch der gesamte Körper starr wird und eine verkrümmte Haltung einnimmt. Glücklicherweise gehört er zu den selteneren Formen des Tremors, der häufig nach einem Schlaganfall auftritt. Leider gibt es keine einfache Behandlung, Rehabilitation oder Medikamente, die ihn lindern oder verhindern können.
9. Absichts-Tremor
Ein Absichts-Tremor entsteht, wie der Name schon sagt, wenn sich die Muskelkontraktion verstärkt und der Tremor zunimmt, wenn die Person eine absichtliche und visuell geführte Bewegung ausführt. Wenn sich die Person mit „Absicht“ bewegt, tritt der Tremor vertikal und in der Bewegungsrichtung auf, und das Zielobjekt wird verfehlt. Ein Absichts-Tremor ist das Ergebnis einer Funktionsstörung oder Schädigung des Kleinhirns oder seiner Bahnen (z. B. eine Läsion, Multiple Sklerose oder andere degenerative oder metabolische Störungen).
10. Palatinaler Tremor
Ein palatinaler Tremor (Gaumenzittern) tritt im weichen Gaumen auf und ist in der Regel auf Läsionen oder Schäden im Hirnstamm zurückzuführen (z. B. aufgrund einer Blutung oder eines Traumas in diesem Bereich). Bei einem Gaumenzittern ziehen sich die Gesichts- und Mundmuskeln rhythmisch und unwillkürlich zusammen, und die Muskeln des weichen Gaumens erzeugen ein beunruhigendes Klickgeräusch.