Wir alle hatten schon mal Panik – vor einer wichtigen Präsentation, einem Meeting, einem speziellen Familienbesuch oder auch nur beim Erwähnen des Wortes „Karaoke“. Wenn Panik jedoch zur chronischen Reaktion auf alltägliche Stresssituationen wird, dann kann es Zeit für einen Besuch beim Arzt sein.
Hier sind sechs Fakten zu Panikattacken und Angststörungen…
1. Was löst eine Panikattacke aus?
Jeder nimmt Panik anders wahr und daher sind die Auslöser für individuelle Panikattacken verständlicherweise auch unterschiedlich. Dennoch stimmen Mediziner darin überein, dass Panikattacken typischerweise auf ein traumatisches oder lebensveränderndes Ereignis zurückzuführen sind.
In vielen Fällen sind es Ereignisse wie der Tod eines geliebten Menschen, eine Scheidung, der Verlust der Arbeit oder die Geburt eines Kindes, die einer Panikattacke vorausgehen. Fehlfunktionen der Nervenzellen im Hirnstamm können jedoch auch zufällig eine Panikattacke auslösen.
2. Während einer Panikattacke…
Falls Sie jemals eine echte Panikattacke hatten, dann ist Ihnen das verstörende Gefühl, das scheinbar aus dem Nichts kommt, wohl bestens bekannt. Auch wenn nicht jeder gleich empfindet, so fängt es dennoch meist mit unkontrollierbarem Schwitzen, Herzrasen und auch Zittern an.
Ein unverwechselbarer Aspekt einer jeden Panikattacke ist das überwältigende Gefühl nahenden Unheils. Dabei kann Hyperventilation einsetzen, wobei sich der Puls beschleunigt, man kaum Luft bekommt und einem das Herz scheinbar aus der Brust springt. Manchmal glaubt man dabei sogar, man hätte einen Herzstillstand.
3. Die Physik einer Panikattacke
Forschern zufolge treten Panikattacken als Reaktion auf unregelmäßige Angstschaltkreise im Gehirn auf. Das Ergebnis dieses Fehlers im Nervensystem ist die Flutung des Körpers mit Stresshormonen (Cortisol und Adrenalin).
Das wiederum beschleunigt die Herzfrequenz. Das Verengen der Brust sorgt dafür, dass man mehr Kohlenstoffdioxid einatmet, was zu Hyperventilation führen kann. Dieser Dominoeffekt sich selbst verstärkender Angst hält normalerweise zwischen zehn Minuten und einer Stunde lang an.
4. Die chemische Reaktion
Panikattacken werden von Medizinern auch als „Kaskaden chemischer Reaktionen“ bezeichnet, die direkt Einfluss auf den Kalziumspiegel des Körpers nehmen.
Ein unausgeglichener Kalziumhaushalt wiederum kann zu Störungen der Muskeln, (Zittern, Übelkeit, Taubheit, Krämpfe), des Temperaturhaushalts (Schüttelfrost, Hitzewallungen, Schwitzen), von Herz und Lunge (Benommenheit, verengter Brustkorb, Herzrasen) sowie der Emotionen (Gefühl von Kontrollverlust, Unheil, irrationale Todesangst) führen.
5. Panikattacke vs. Panikstörung
Eine Panikattacke zeigt mehrere der oben genannten Symptome. Oftmals haben Menschen jedoch nur eine isolierte Episode und bleiben den Rest ihres Lebens frei von Panik.
Attacken oder Anfälle, die sich über Monate hinweg häufen, können auf eine Panikstörung oder verwandte Angststörungen hindeuten (z.B. post-traumatisches Stresssyndrom (PTSD), soziale Angststörungen oder Agoraphobie).
6. Behandlung einer Panikstörung
Studien belegen die dringende Notwendigkeit einer Behandlung chronischer Panikattacken bzw. Panikstörungen, denn circa 30 Prozent aller Betroffenen unternehmen Selbstmordversuche.
Geläufige Behandlungsmethoden für Panikstörungen sind u.a. ärztlich überwachte kognitive Verhaltenstherapie, Konfrontationstherapie, Medikamente gegen Ängste und Depressionen sowie eine Veränderung der Lebensweise (d.h. Bewegung, Ernährung, Stress-Management).